FSJ Erfahrungsbericht Alina Siewert

Schon jahrelang steht für mich fest, dass ich später mal im sozialen Bereich arbeiten möchte. Als ich mich näher mit dem Studium der Sozialen Arbeit beschäftigte und ich wusste, dass ich genau das später studieren möchte, wurde mir auch klar, dass es in diesem Beruf sehr viele unterschiedliche Einsatzgebiete gibt und ich mich vorher schon orientieren sollte. Ich wollte vor dem theoretischen Studium praktische Erfahrungen sammeln, nach dem Abi einfach mal etwas Anderes tun als nur zu lernen und mich sozial engagieren. Dafür ist ein FSJ perfekt! Ich begann also zu überlegen, mit welchem möglichen späteren Arbeitsfeld ich noch gar keinen Kontakt hatte und kam so auf die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung.

 

Nach kurzem Googeln traf ich auf „Die Ostholsteiner“. Das Leitbild, besonders das Menschenbild, hat mir sehr gefallen, denn ich konnte meine Werte in jedem Punkt wiedererkennen. Also bewarb ich mich und erhielt glücklicherweise schnell einen Termin zum Vorstellungsgespräch. Dieses enthielt viele Informationen zum möglichen FSJ, einen kleinen Rundgang und einen baldigen Termin für zwei Hospitationstage. An diesen wurde ich herzlich von den Kolleg*innen sowie den Mitarbeiter*innen empfangen. Zum Glück hatte ich auch die Möglichkeit, den aktuellen FSJler kennenzulernen und mich mit ihm auszutauschen. Alle waren mir gegenüber sehr offen, haben viel erklärt und somit konnte ich schon Einblicke in einige der Arbeitsbereiche (Web & Layout, Konfektionierung, Berufliche Bildung, Kunsthandwerk und Leichte Sprache) erhalten. Als ich dann am Ende des zweiten Tages die Zusage bekam, konnte ich die Zeit bis zum 1. August kaum noch abwarten.

 

Der erste Tag wurde mir sehr leicht gemacht. Zuerst erhielt ich natürlich noch viele Informationen vom Anleiter, dann traf ich schon die ersten Leute von den Hospitationstagen wieder und unterhielt mich mit ihnen und lernte auch die anderen kennen. Von Anfang an durfte ich sehr selbstständig arbeiten und fühlte mich gleich wie ein vollwertiges Teammitglied. Am zweiten Tag konnte ich mit nach Eutin zur Firmenzentrale fahren, um Waren abzuliefern. Wenige Tage später durfte ich schon selbst mit Begleitung mit dem Firmentransporter fahren. Dies gehört auch zu den Aufgaben eines Freiwilligen, es wird allerdings viel geübt bis man ganz alleine fährt und dann unterscheidet es sich gar nicht so viel von einem normalen Auto, bis auf das Einparken vielleicht.

 

Einen Großteil meiner Zeit verbrachte ich als Freiwillige mit dem Organisieren der Konfektionierung (Abzählen und Verpacken von kleinen Gegenständen z.B. Schrauben). Dort beklebt und faltet man neue Kartons, sortiert diese ein und unterstützt, wenn jemand Hilfe benötigt. Nebenbei entwickeln sich natürlich oft Gespräche und es herrscht eigentlich immer eine schöne Stimmung.  Ebenso gehört es irgendwann zu den Aufgaben, ein wöchentliches Beschäftigungsangebot zu gestalten. Ich habe angefangen eine Vorleserunde anzubieten, bei der ich Kurzgeschichten aus verschiedenen Kategorien vorlese und wir am Ende über diese diskutieren. Wer möchte schreibt dann eine Rezension, die auf einem firmeninternen Blog veröffentlicht wird. Meine Vorleserunde wurde von Anfang an ganz gut angenommen und es freut mich jede Woche wieder zu sehen, wie sehr manche sich auf diese Vorlesezeit freuen.

 

Natürlich gehören zum Alltag noch ganz viele andere kleine Aufgaben, z.B. Essen oder Getränke anreichen, etwas Korrektur lesen, einfach ein offenes Ohr für Probleme haben, oder falls mal keine Arbeit vorhanden ist, Uno spielen und noch mehr. Man erledigt als Freiwillige*r also viele Sachen, für die sonst vielleicht nicht genug Zeit bleiben würde, es ist also jeder Tag ganz anders.

 

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das FSJ viel für mein weiteres Leben gebracht hat. Ich weiß jetzt, dass ich gerne später in diesem Bereich arbeiten möchte und werde mein Studium dem entsprechend ausrichten. Man lernt ganz neue Herausforderungen und Lebensgeschichten kennen, ich bin selbstbewusster geworden und ich finde ich kann jetzt auch ein bisschen besser Auto fahren. Außerdem werde ich nie vergessen, wie viel Dankbarkeit man als Freiwillige*r zurückbekommt. Ich kann die Werkstatt in Schwentinental also nur empfehlen.